Barcelona: Ich muss wieder hin – Ein Glück!

Sagrada Familia - Reiseblogger Jörg Baldin zu Besuch in Barcelona

Drei Tage Barcelona sind definitiv zu kurz für diese schöne Stadt. Zu viele schöne Dinge sind hier zu finden und zu bewundern. Ich muss ehrlich zugeben, ich hab nicht alles geschafft und werde wohl wiederkommen müssen. Ein Glück!

Barcelona und ich, wir hatten einen schwierigen Start. Auch wenn der Flug mit Ryanair von Lübeck in die katalanische Hauptstadt problemlos über die Runden ging, so waren meine Beine irgendwie anderer Meinung. Für Passagiere über 1,80 Meter ist der Sitzabstand in den Maschinen doch etwas eng, aber was soll’s, die Beine funktionieren wieder.

Auf dem Flughafen selbst war ich schon einige Male. Damals hab ich allerdings den Weg nicht in die Stadt genommen, sondern bin in Richtung Tarragona und Reus gefahren, übrigens ebenfalls zwei sehr sehenswerte Orte, besonders Tarragona hat eine sehr schöne Altstadt. Bis auf das Stadion vom FC Barcelona, dort habe ich mir vor Jahren mal ein Champions League Spiel zwischen Chelsea und dem FCB angesehen und IKEA kannte ich nicht viel von der Stadt und war sehr gespannt, was Barcelona von Städten wie Prag, Paris oder Wien unterscheidet.

Und ich hatte noch ein Problem: ich war zwar vorbereitet, was ich in Barcelona alles sehen möchte, aber wie ich zum Beispiel vom Flughafen in die Stadt komme und vor allem, wie die Straße hieß, in dem mein Hotel lag, darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht und stand zunächst etwas ratlos im Flughafenterminal 2.

Video Teil 1

Vielen Dank an Ryanair, HostelBookers Deutschland und GetYourGuide, die dieses Video ermöglicht haben. Die Meinungen und Eindrücke sind und bleiben meine eigenen.

Mit dem Zug bin ich dann letztlich in die Stadt gefahren. Der C2 fährt alle 30 Minuten zum Hauptbahnhof Estació de Barcelona-Sants und kostet 3,60 EUR. Die Fahrt dauert 18 Minuten und ist eine sehr günstige Variante. Wer mit dem Taxi fahren möchte, zahlt in etwa 35 Euro, je nachdem welche Route der Fahrer einschlägt. Generell habe ich festgestellt, dass Barcelona über ein gutes U-Bahn-Netz verfügt. Eine 3-Tageskarte kostet 18,80 EUR und man kann damit U-Bahn und Busse in ganz Barcelona nutzen. Um mein Hotel „Praktik“ zu erreichen musste ich einmal umsteigen und habe es dann letztlich, mit ein paar Metern Umweg, erreicht. Auch ich sollte mir vorher mal einen Stadtplan organisieren, war aber froh, dass ich mir den Cityguide von tripwolf auf mein iPhone geladen hatte, der mir in vielen Dingen oftmals geholfen hat.

Gotisches Viertel - Reiseblogger Jörg Baldin zu Besuch in Barcelona

Gotisches Viertel in Barcelona

Das Hotel „The Praktik“ liegt ziemlich nah an der Innenstadt und in der Nähe des “Gotischen Viertels”. Einfach, sauber und irgendwo zwischen Hostel und Hotel würde ich „The Praktik“ einordnen. Die Zimmer sind relativ klein, die Bäder neu und das ganze Hotel ist sehr sauber. Einen Frühstücksraum gibt es nicht, dafür einen großen Loungebereich und eine herrliche Terrasse in einem typischen Innenhof von Barcelona. Wer wie ich eine Übernachtung mit Frühstück gebucht hat, kommt zudem in den Genuss sein Frühstück in einer urigen Tapsbar “RESTAURANTE SABINUS” einnehmen zu können. Eine ältere Asiatin schmeißt morgens den Laden und auch wenn ihr Englisch sehr holprig ist, kommt man letztlich doch in den Genuss eines leckeren spanischen Frühstücks mit frischem Organgensaft und einem Café con Leche. Großes Plus des Hotels ist allerdings die Nähe zum “Gotischen Viertel” und zur Innenstadt: in wenigen Minuten ist man mitten drin in Barcelona.

Video Teil 2

Vielen Dank an Ryanair, HostelBookers Deutschland und GetYourGuide, die dieses Video ermöglicht haben. Die Meinungen und Eindrücke sind und bleiben meine eigenen.

Mein erster Weg führt mich, wie sollte es bei einem Nordlicht wie mir anders sein, an den Hafen von Barcelona (Port Vell). Vom Hotel sind es zu Fuß gut 30 Minuten und führt mich über die „La Rambla“, eine der Schlagadern der Stadt, auf der das Leben pulsiert. Hier findet man jede Menge Shops, Bars und Restaurants aber auch Kartenleger, Hütchenspieler und andere Verkäufer von Dingen, die die Welt nicht braucht (Plättchen, mit denen man Vogelgeräusche machen kann oder illuminierte Propeller, die abends in die Luft geworfen werden können). Erwähnens- und sehenswert ist auch der Mercat de Sant Josep, der „Bauch Barcelons“ (La Boqueria). Die berühmte Markthalle liegt an der Rambla und hier findet jeder, der auf der Suche nach fangfrischem Fisch, frischem Obst oder frischem Gemüse ist, seine Ware. Die „La Rambla“ führt vom Placa de Catalunya direkt zum Hafen und zum Citybeach, einem breiten Sandstrand mit Palmen und viel Urlaubsfeeling. Leider hatte ich für den Citybeach keine Zeit, nächstes Mal.

Auf meinem Rückweg habe ich den Weg durch das „Gotische Viertel“ genommen. Es ist das älteste Stadtviertel und geprägt von kleinen Gassen und hohen alten Gebäuden, auf deren Balkonen die Einwohner Blumen, Räder oder frisch gewaschene Wäsche lagern. In den zahlreichen Straßen (Carrer) haben sich Tapasbars, Bars, Restaurants und viele andere kleine Geschäfte angesammelt, die teilweise von Einheimischen überwiegend aber von Touristen besucht werden. Neben den Straßen gibt es im gotischen Viertel auch viele Plätze (Placa), die zum Verweilen einladen.  Der schönste Platz ist der „Placa Reial“, in dessem Zentrum der „Drei-Grazien-Brunnen“ steht. Das „Gotische Viertel“ ist schwer zu beschreiben, jeder Besucher in Barcelona sollte es tagsüber und abends besuchen. Vorsicht jedoch vor Taschendieben!

Sagrada Familia - Reiseblogger Jörg Baldin zu Besuch in Barcelona

Sagrada Familia in Barcelona

Wer teuer einkaufen möchte, geht zur „Passeig de Gracia“, wohl die bekannteste Straße von Barcelona. Hier findet man nicht nur hochwertige Geschäfte sondern auf das „Casa Batllo“ und „La Pedrera“, zwei Gebäude vom bekannten Architekten Antonio Gaudi, der an vielen Plätzen der Stadt seine Handschrift hinterlassen hat. Gaudi hat die Gebäude, losgelöst von jeglichen Bebauungsplänen, gestaltet und damit wahre Kunstwerke erschaffen.  Ein weiteres Bauwerk von Gaudi, der 1926 verstorben ist, ist die „Sagrada Familia“, eine Kathedrale, an der er über 40 Jahre lang gebaut hat und die dennoch nicht vollendet wurde. Die wohl bekannteste Bauruine der Welt ist dennoch ein Meiserwerk der Baukunst und auch hier hat sich der Architekt nicht vom bisher Bekannten leiten lassen. Eher wie eine Sandburg am Strand wirken die Türme, auf die man über 400 Steinstufen hinaufklettern kann. Zwar wurde an der Kathedrale auch nach dem Tod Gaudis weiter gebaut, doch hier waren dann wohl wieder die „Beamten“ am Werk, die nicht viel Phantasie oder auch keinen Mut hatten, das Werk in der bisherigen Art zu vollenden. Absolut beeindruckend, auch wenn das tausende andere Touristen auch so sehen. Gaudi hat auch bei der Gestaltung von Parkanlagen mitgewirkt und so wurde auch der „Parc Güell“ von ihm gestaltet. Der Park ist inzwischen von der UNSECO unter Schutz gestellt und zählt zu den großartigen Schöpfungen des katalanischen Jugendstils.

GoCars - Reiseblogger Jörg Baldin zu Besuch in BarcelonaWem der Weg zu Fuß durch die Stadt zu anstrengend ist, für den habe ich eine wirklich abenteuerlustige Alternative gefunden und natürlich gleich selbst ausprobiert. Mit dem „GoCar“, einer Mischung aus Dreirad und Formel 3-Wagen, kann die Stadt mobil erkundet werden. Ausgestattet mit einem 50 cbm-Motor, einem sehr gut funktionierendem GPS-Guide, der nicht nur die Route sondern auch die Sehenswürdigkeiten erklärt, kann fast jeder diese „GoCars“ fahren. Alles was dazu nötig ist, ist ein Führerschein, ein Helm und gute Nerven. Ich hatte zum Glück einen Guide, der mit mir durch die Stadt gefahren ist, denn der Barcelonaer an sich, ich will mal sagen, bremst nicht gerne. Andrae, mein Guide hat mir das so erklärt: „Wenn Du ein Lücke siehst, einfach reinfahren, irgendwer wird schon bremsen.“ Und so drehte der Student aus Italien am Gasgriff und ab ging die Tour vorbei am „Monument a Cristobal Kolumbus“, am „Castell de Montjuic“ oder auch am „Museu Nacional d’Art de Catalunya“. Eine kurze Pause haben wir auf dem „Montjuic“ eingelegt, dem Hausberg Barcelonas. Mit 173 Metern Höhe bietet dieser Berg ein wunderbares Panorama über die Stadt.

Abends, so gegen 21 Uhr füllt sich die Stadt wieder mit Menschen, die sich entweder auf der „La Rambla“ treffen, im „Gotischen Viertel“ unterwegs sind oder sich irgendwo anders in der Stadt treffen. Die zahlreichen Tapasbars und Kneipen bieten für jeden Geschmack ausreichend Auswahl, und wer vielleicht nicht dem Ruf der teilweise nervigen „Eintreibern“ einiger Bars folgt, kann richtig lecker und gemütlich essen und trinken gehen. Für normale Preise.

Wie gesagt, alles konnte ich nicht besuchen, dafür hat die Zeit einfach nicht gereicht. Um den Bericht mit den Worten einer berühmten Figur meiner Jugend zu schließen: „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?“ Barcelona, heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage.

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Anreise

Die Anreise mit Ryanair von Lübeck nach Barcelona ist sicherlich einer der günstigsten Flugverbindungen aus dem Norden. Geflogen wird dienstags, donnerstags und samstags. Andere Fluggesellschaften fliegen ebenfalls regelmäßig nach Barcelona. Webseite Flughafen Barcelona

Unterkunft

Das Hotel “The Praktik” ist ein besseres Hostel mit unterschiedlichen Zimmerkategorien. Es liegt in der Diputació, 325 in Barcelona (Tel. +34 93 467 52 79) in der Nähe der U-Bahn-Station “Girona” und damit quasi mitten in der Innenstadt und nur wenige Schritte vom “Gotischen Viertel” und der “La Rambla” entfernt. Wer das Zimmer mit Frühstück bucht, hat die Möglichkeit morgens in einer kleiner Tapasbar zu frühstücken, da das Hotel selbst keinen Frühstücksraum hat. Es verfügt allerdings über ein kostenloses WLAN, das aber sehr langsam ist. Gebucht werden kann das Hotel über die Seiten von HostelBookers.de.

U-Bahn

Barcelona verfügt über ein hervorragendes U-Bahn- und Busnetz. Wer die Stadt auf diese Weie erkunden möchte, kann an den zahlreichen Terminals Tages- und auch Mehrtageskarten kaufen, die sowohl in der U-Bahn als auch in den Bussen gültig sind.

GoCars

Die Stadt mit den “GoCars” zu erkunden, ist eine Möglichkeit einer Sightseeingtour durch Barcelona. Der Fahrer muss mindestens 21 Jahre alt und im Besitz eines Führerscheins sein. Die GoCars sind ausgestattet mit einem GPS-System, dass dem Fahrer den Weg und den Insassen die Sehenswürdigkeiten auf Deutsch zeigt und erklärt. Die GoCars sind knapp 50 km/h schnell. Gebucht werden kann ein “GoCar” über die Seiten von GetYourGuide.

WLAN

In Barcelona gibt es zahlreiche Hotspots, die auch kostenlos WLAN anbieten (z.B. McDonalds, Starbucks etc.) Allerdings sind auch hier die Geschwindigkeiten sehr langsam.

 

 

Vielen Dank an Ryanair, HostelBookers Deutschland und GetYourGuide, die diese Reise ermöglicht haben. Die Meinungen und Eindrücke sind und bleiben meine eigenen.

 
Jörg Baldin

Author: Jörg Baldin

Als Reisejournalist und Reiseblogger ist Jörg überall in der Welt zu Hause, sein Herz hängt allerdings an der schönen Ostsee in Deutschland. Im Reisegepäck sind immer Foto- und Videokamera dabei, um die schönsten Orte und Länder festzuhalten.

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5 Kommentare

  1. Thanks for a marvelous posting! I certainly enjoyed reading

    it, you could be a great author.I will always bookmark your blog and will come back later

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  2. Hallo Jörg,

    eine gute Alternative zu Ryanair ist Vueling! Die fliegen z.B. von Hamburg nach Barcelona und sind auch recht günstig. Seit ein paar Jahren wohne ich in Barcelona und komme fast immer mit dieser katalanischen Billig-Airline überall gut ung günstig hin.

    Viel Spass noch und Erholung von dem Kurztrip :-)

    liebe Grüße

    Nicole

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    • Jörg Baldin

      Hallo Nicole,
      vielen Dank für den Tipp. Die Airline war mir bisher vollkommen unbekannt.
      VG,
      Jörg

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  3. Hallo Jörg,

    wunderbarer Artikel den du da geschrieben hast. Was hast du für die 3 Tage bezahlt (Flug/Hotel) ?

    Möchte nämlich auch bald mal wieder runter fliegen!

    Gruß Johannes

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    • Jörg Baldin

      Hallo Johannes,
      mit Ryanair ist es relativ günstig. Allerdings weiß ich nicht, von welchem Flughafen Du fliegen musst. Hotel kann ich Dir das "The Praktik" auch nur wärmstens empfehlen, wenn Du nicht auf große Zimmer aber auf zentrale Lage wert legst.
      VG, Jörg

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