Busfahrer – Eleganz in Technik und Kommunikation

Artikel geschrieben von am 8. Januar 2013

In regelmäßigen Abständen möchte ich euch in der Reihe „Berufsgeheimnis“ einige Berufe nicht ganz ernst gemeint vorstellen, mit denen wir auf den Reisen immer wieder zu tun haben. Oftmals spielen diese Berufsgruppen eine große Rolle, ob die Reise gut verläuft oder nicht. Heute an der Reihe: Busfahrer

Berufsgeheimnis: Busfahrer

„BiddeschnallensiesichanwirhabenhierAnschnallpflichtttt! – Es gibt Busfahrer, die gerne mit den Passagieren kommunizieren und eben solche, die ihre Zähne kaum auseinander bekommen, wenn sie etwas ins Mikrophon säuseln. Auch dann nicht, wenn die Mitteilung nicht ganz unwichtig ist. „Anschnallpflicht!“

Kürzlich war ich wieder mit dem Bus unterwegs und konnte mir diese Spezies „Busfahrer“ genauer anschauen. Im Allgemeinen sehr elegant im Umgang mit der Technik. Geht es ans Kassieren, gleitet der geübte Busfahrerfinger an die Tasten des Münzhaltegerätes (oder wie das Ding heißt, wo die Münzen gestapelt drin liegen), um ein, zwei, drei, vier 10 Cent-Stücke in die Auffangschale gleiten zu lassen. Galant greift anschließend die rechte Hand zum Drucker, wartet auf den Bon, um dann mit einer Leichtigkeit den Zettel über die messerscharfen Zähne zu ziehen und dann mit starrer Mine eben diesen Zettel an den begeisterten Passagier zu geben. Sensationell…

Diese Leichtigkeit ebbt aber umso schneller ab, wenn die Busfahrer dann mit den Gästen per Bordfunk kommunizieren sollen oder müssen. Eben, um diese „Anschnallpflicht“ oder „Nächster Halt, Hauptbahnhof“ in dem Bus ausrufen zu müssen.

Ich stell mir gerade da die Frage, warum nicht, ähnlich wie bei den Flugzeugen, ein Video im Bus läuft, in dem die Anschnallpflicht („Den Sitzgurt schließen sie, in dem sie den Gurt in den Stecker neben ihnen stecken!“) oder die nächste Station („Nächster Halt, Hauptbahnhof!“) läuft? Wäre doch vor allem für die neuen Fernbusse interessant, die ab diesem Jahr in Deutschland die Fernstraßen unsicher machen dürfen. Welche Ansagen würde es noch geben? „Im unwahrscheinlichen Falle eines Druckverlustes in der Buskabine bitten wir sie, die Waschräume nicht mehr aufzusuchen und das Trinken einzustellen!“

Apropos unsicher: Auf einer Zugfahrt von Hamburg nach Hause, musste ich leider auf einen Bus als Schienenersatzverkehr in Lübeck umsteigen. Nachdem irgendwann endlich einige Busse am ZOB angekommen waren, stiegen wir ein und fuhren los. Der Busfahrer fuhr schnurstracks in eine Richtung, hielt nach zehn Minuten an und sprach, fließend und klar verständlich: „Weiß eigentlich jemand, wie wir von hier nach Eutin kommen?“

Foto: Text (Sommaruga Fabio  / pixelio.de) Titel (Bernd Kasper  / pixelio.de)

Jörg Baldin

Über den Autor

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Als Journalist und Business-Trainer ist Jörg Baldin viel in der Weltgeschichte unterwegs und berichtet als Reiseblogger und als Lifestylejournalist auf BREITENGRAD53 per Text, Bild und Video von seinen Erlebnissen. Ihr findet mich auch auf Google+

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2 Responses to Busfahrer – Eleganz in Technik und Kommunikation

  1. Humor! Ich liebe Artikel, die eines gewissen Humors nicht entbehren. Daher sitze ich gerade mit einem breiten Lächeln vor dem PC, lasse vergangene Busfahrten Revue passieren und erfreue mich an der Erkenntnis, dass eine Prise Humor sogar einen bisher trüben und unschönen Tag ungemein aufhellen kann. Danke, vielen Dank! (Und bitte mehr davon!)

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