Auch der nächste Blog, den ich Euch gerne in meine Rubrik vorstellen möchte, hat einen außergewöhnlichen Namen:  ”little miss itchy feet”. Doris Neubauer ist Journalistin und hat schon für einige Blogs geschrieben, bevor sie den eigenen gegründet hat. Im Interview erklärt sie, wie sie auf die Idee gekommen ist und gibt einige Antworten, die auch mir aus der Seele sprechen.

Doris, erkläre mir doch bitte in drei Sätzen Deinen Blog.

Für mich ist es wichtig, auf littlemissitchyfeet.com inspirierende, mutmachende Reisegeschichten zu erzählen. Im Mittelpunkt stehen verantwortungsbewusste Projekte und Menschen, die die Welt nicht nur Schritt für Schritt entdecken, sondern in ihre positive Spuren hinterlassen. Ich finde, dass alle etwas vom Unterwegssein haben sollten: Die Reisenden und Einheimischen in der Region.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, einen Reiseblog zu gründen?

Schreiben, Geschichten erzählen und Reisen sind schon seit langem ein großer Teil meines Lebens und gehören auch zu meinem Beruf als Journalistin. Bevor ich meinen eigenen Blog gestartet habe, habe ich bereits für tripwolf.com, spottedbylocals.com oder biorama.at gebloggt. Und irgendwann wollte ich einfach mehr über die Themen schreiben, die mir am Herzen liegen und darüber, wie ich Reisen verstehe – nämlich verantwortungsbewusst, nah an den Menschen und der Kultur.

Wie viel Zeit investiert Du in der Woche in Deinen Blog?

Um ehrlich zu sein: Ich habe es noch nie gemessen. Aber es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nichts für die Little Miss mache. Wobei ich ja vor kurzem das erste Mal ein Wochenende ohne Laptop verbracht habe – aber ich hatte mein Smartphone dabei, habe auf Emails reagiert, Fotos auf meiner Facebook-Page gepostet, Instagrams gemacht und getwittert. Also sind wohl doch wieder einige Stunden in den Blog geflossen…

Was gefällt Dir am “Bloggen”, und was gefällt Dir nicht?

Ich mag es, mit dem Gedanken zu reisen, etwas Spannendes für mich und andere herauszufinden, tolle Gespräche zu führen, Kontakte zu knüpfen und vielleicht den einen oder anderen miteinander zu vernetzen. Deshalb liebe ich meinen Job als Journalistin auch so. Beim Bloggen kommt hinzu, dass ich meinen eigenen Plan verfolgen darf – und keiner Blattlinie oder Ähnlichem unterworfen bin.

Was ich nicht mag: Wenn es in der “Bloggerszene” Neid- und Konkurrenzgedenken herrschen und die auch noch öffentlich ausgetragen werden. Das finde ich einfach sinnlos.

Was macht Deiner Meinung nach einen guten Reiseblog aus?

Das Echte!

Was macht Deiner Meinung nach einen guten Reiseblogger aus?

Das Echte!

Individualreisen oder Pressereisen, was machst Du lieber?

Welches Land hat Dir auf Deinen Reisen bisher am besten gefallen?

Ich habe so viele Länder in meinem Herzen – ein Lieblingsland kann ich da wirklich nicht nennen. Ich fühle mich überall dort zuhause, wo ich spannende Menschen treffe, die mich berühren, mich inspirieren und wieder mit mehr Energie aus “ihren Fittichen” entlassen.

Welches Land hat Dir überhaupt nicht gefallen?

Eine unfaire Frage… Ich habe mich in Bolivien am unwohlsten gefühlt, da kann aber das Land nichts dafür. Es war einfach nicht der richtige Moment, an diesem Ort zu sein: Ich war müde nach monatelangem Backpacken durch Südamerika, war unter Zeitdruck – und da hatte ein Land wie Bolivien, in dem die Menschen trotz Spanisch kaum mir dir sprechen, in dem nichts funktioniert und in dem man flexibel sowie gelassen auf alle Eventualitäten reagieren muss, keine Chance.

Welche Länder stehen auf Deiner Wunschliste ganz oben?

Uff, so eine Frage stellst du mir, die nicht still sitzen kann und sich am liebsten klonen möchte, um ALLE Länder sehen zu können?! Auf jeden Fall möchte ich bald nach Neuseeland, Japan, Marokko … aber ach, einfach überall hin.

Ich bin lieber allein unterwegs, so dass ich mir meine Zeit frei einteilen und Themen selbst aussuchen kann. Was ich aber recht gern mache und was für mich auch Sinn ergibt, ist, eine Pressereise zum Anlass zu nehmen, einen ersten Eindruck vom Land zu gewinnen und dann auf eigene Faust länger vor Ort zu bleiben. So habe ich das z.B. in Jordanien oder Schottland gemacht. Das klappt meistens hervorragend!

Drei Blogs, die Du regelmäßig liest?

Regelmäßiges gibt´s in meinem Leben ehrlich gesagt wenig, alles wechselt ständig: Das heißt, ich lese keine Blogs regelmäßig, aber dafür viele sehr gern – und jeder hat seine eigenen Qualitäten. Die einen mag ich wegen ähnlicher Themen, andere wiederum, weil sie so schön “frei Schnauze” sind, andere wiederum wegen ihres Humors … und nicht nur seitdem es die reiseblogs.org gibt, aber vor allem auch dort, entdecke ich ständig Neue.

Was Du sonst noch loswerden willst…

Wenn mir einer beim Start des Blogs vor eineinhalb Jahren gesagt hätte, was alles passieren wird in der Zeit – ich hätte es nicht geglaubt. Es ist einfach sehr interessant, gerade jetzt in dieser Experimentierphase des Bloggens, dieser Phase der Professionalisierung und Vernetzung wie z.B. durch die offene Plattform für deutschsprachige Reiseblogger dabei zu sein und meine Geschichten erzählen zu können. Wie es weitergeht? Ich habe keine Ahnung! Was ich weiß? Es bleibt spannend!