Reich. Schick. Schicker – Ob Chinatown, arabisches Viertel, luxuriöse Einkaufsmeilen, schicke Hotels oder imposante Grünanlagen. Es gibt nichts, womit Singapur nicht aufwarten könnte. Als einer der reichsten Länder der Welt lässt sich die „Löwenstadt“ eben nicht lumpen und zeigt was sie hat- nämlich Geld. Laut dem „Global Wealth Report“ besitzt der Stadtstaat die höchste Millionärsdichte weltweit. Rund jeder siebte Haushalt gilt als vermögend. An jeder Ecke lauert vermutlich ein potentieller Millionär. Faszinierend, dass die Metropole dabei gerade mal knapp 716 km2 misst – kleiner als die Stadt Hamburg. Ladies and Gentlemen, welcome to Singapore.
Mi Hae genießt den Blick vom 56. Stock ihres Hotelzimmers.
Nach einem zwölfstündigen Nachtflug ab Frankfurt, lande ich mit der Singapore Airline am Changi Airport. Den “World Airport Award”, also den Titel des besten Flughafens der Welt innehabend, begeistert es auch mich mit einem 24-Stunden-Fitness-Center, fünfstöckigen virtuellen Gärten, Kinos mit Blockbustern und Klassikern, Entspannung beim “Fish Spa” oder einem Swimmingpool auf der Dachterrasse. Ihr wollt Schmetterlinge? Kein Problem. Besucht hierfür einfach den Schmetterlingsgarten am Terminal 3.
Expedition durch Singapur kann starten
Wenn bereits der Flughafen dermaßen vorlegt, kann Singapur da überhaupt mithalten? Ja, es kann. Das „Swissôtel The Stamford“ ist das höchste Hotel Südostasiens. Mein Zimmer befindet sich im 56. Stock (!) des vierthöchsten Hotels der Welt. Was soll ich sagen? Ich habe eine unbeschreibliche Aussicht von meinem Balkon. Toppen lässt sich das nur in der „New Asia Bar“ in der 71. Etage der Luxus-Anlage. Meine Expedition durch Singapur kann starten.
„Lau Pa Sat“ lautet meine erste Station, einem Finanzdistrikt am Rande von Chinatown. Der berühmte Food Court wird jeden Abend ab 19 Uhr aufgebaut und die Straße eigens dafür gesperrt. Grills werden angerollt, die Garküchen verbreiten herrliche Gerüche, Tische und Bänke werden für die herbeiströmenden Gäste aufgestellt. Vor wenigen Stunden war ich noch in Deutschland, jetzt stehe ich inmitten einer abgesperrten Straße umringt von Wolkenkratzern und asiatischem Flair. Breit grinsend genieße ich hier meinem Saté -Spieß – frisch gegrillt in Singapur! Irgendwie unreal.
Frischer geht’s nicht. Saté-Spieße in „Lau Pa Sat“
Am nächsten Tag führt es mich in das arabische Viertel „Kampong Glam“ und ich spüre hier ein wenig Orient inmitten der asiatischen Kultur. Besonders die „Sultan Moschee“ mit der goldenen Kuppel in der „Bussorah Street“ hat es mir angetan. Auch wenn die zahlreichen Lokale sehr verlockend aussehen: Ich bin auf der Suche nach einem Souvenir. Zwischen Körben, Tüchern und Teppichen werde ich allerdings nicht fündig und versuche mein Glück im „Marina Bay Sands“, einem 20 Hektar großem Ressort an der Marina Bay.
Dieser beeindruckende Komplex besteht nicht nur aus Hotel, Shoppingcenter, Theatersälen, Bars, einem Konferenz- und Ausstellungszentrum, einem Kunst- und Wissenschaftsmuseum, diversen Restaurants- und Cafés, Bars und Nachtclubs. Er gilt ebenso als teuerste, allein stehende Kasinoanlage der Welt. Auch der 146 Meter lange „Infinity Pool“ am Dach der Hoteltürme ist nicht zu verachten. Von der Optik gleicht dieser einem Surfbrett, das schwebend über der Stadt hängt. Wahrlich ein Blickfang.
Panorama der Extraklasse bietet sich von der 57. Etage
Ich betrete die riesige Shopping Mall. Ein moderner Glaskomplex in der sich endlose Luxus-Boutiquen aneinanderzureihen scheinen. Ob ich mich wohl in die kleinen Gondeln setzen und mich im eigenen Wasserkanal von Boutique zu Boutique chauffieren lassen soll? Ich verwerfe den Gedanken und begebe mich stattdessen auf den Rooftop der „Ku-De-Ta- SkyBar“ des „Marina Bay Sands“. Vom Südturm der 57. Etage ergießt sich ein Panorama der Extraklasse über die Millionen-Metropole. Zu schön um wahr zu sein.
Blick von der „Ku-De-Ta- SkyBar“ auf den botanischen Garten “Gardens by the Bay”
Zur Abrundung des Tages fehlt mir noch ein kulinarischer Gaumenschmaus. Diesen bekomme ich im „Mikuni“, einem exquisiten japanischen Restaurant des Swissôtels. Otoushi, Sashimi, Grill, Deep-Fried, Rice/Soup, Dessert – Die Speisekarte liest sich wie ein Gedicht und auch das Ambiente lässt keine Wünsche offen. Die japanische Kochkunst ist ein Fest der Sinne und die Anrichtung jedes der sechs Gänge ein Meisterwerk für sich. Zum Trinken jeder Speise wird natürlich stets der passende Tropfen Sake serviert. Prost!
Den nächsten Morgen starte ich mit einer entspannten Teezeremonie. Das alte Teehaus „Tea Chapter“ befindet sich in der Neil Road in Chinatown. In einem abgeteilten Raum im asiatischem Stil erhalte ich meine erste Einweisung in das chinesische Prozedere: Brühen, Kosten, Genießen. Ruhig und andächtig geht es in den Räumlichkeiten zu – fast schon heilig. Wie sagte unser Teemeister: „Tea-Chapter ist der Himmel für spirituellen Frieden und die Flucht vor dem Alltagsstress.“ Diese innerliche Ruhe bekomme ich zu spüren und bin nun eingestimmt für den Besuch des „Tempel für den Zahn Buddhas“. Der „Buddha Tooth Temple“ inmitten von Chinatown wurde eigens errichtet, um einen Zahn Buddhas zu beherbergen. Im Nachhinein entpuppte der sich dann doch eher als Zahn einer Kuh, tat der imposanten Architektur im buddhistischen Mandala-Prinzip aber keinen Abbruch. Auch sehenswert: die zahlreiche Kunstgegenstände aus der Zeit der chinesischen Tang-Dynastie.
Ich verabschiede mich von der dicken Buddha Statue am Tempeleingang und versuche in den Gassen von Chinatown ein Souvenir zu ergattern. Jede Menge China-Kitsch, darunter ein Kofferanhänger mit penetrant süß grinsendem Pandagesicht. Ich muss zugeben, ich konnte dem Tierchen nur schwer widerstehen. Um dem Kaufzwang kleiner, dicker Pandas zu entkommen, flüchte ich zum „Gardens by the Bay“, dem botanische Garten der Metropole Singapurs. Bereits am Eingang, dem „Supertree Grove“, imponieren zwölf künstliche Riesenbäume, die bis zu 50 Meter hoch sind. Mit dem Fahrstuhl, natürlich in so einem künstlichen Baum, fahre ich hoch zum Skyway. Dies ist eine Art Hängebrücke, die zwei 25 Meter hohe Bäume verbindet.
Während des Spaziergangs auf dem 128 Meter langen Skyway, bietet sich mir ein gigantischer Blick auf den gesamten „Gardens by the Bay“ Park. Neben den beiden überdachten Bereichen „Flower Dome“ und „Cloud Forest“ erstrahlt im Hintergrund das futuristische „Marina Bay Sands“ Hotel, der Hafen, die künstlichen Lagunen und das berühmte Riesenrad.
Schlendern durch die Food Street von Chinatown
Tolle Aussichten in Singapur. Kurz überlege ich auszuwandern. Mediaguide Danny Lorenzo holt daraufhin einige Fakten aus der Tasche: „Die kleinsten Wohnungen beginnen hier ab 80qm. 50qm Wohnungen zählen hier bereits zu den Sozialwohnungen. Und selbst diese kosten hier monatlich rund 4.000 Singapur Dollar.“ Ich bin sprachlos. Nicht auszudenken, was mich hier eine reguläre Wohnung kosten würde. „Die mietet man hier nicht – die kauft man. Singapur ist reich“, lacht Danny. „Reich. Schick. Schicker…“
Mit dem grinsenden Pandagesicht in der Tasche trete ich wehmütig die Heimreise nach Deutschland an…
Hinweis: Die Autorin wurde von Singapore Tourism Board zu dieser Reise eingeladen. Herzlichen Dank!


